Mode aus römischer Hand

Wilma Silvestri ist Modedesignerin und Schneiderin. Ihre stilvollen Kleider – meist aus wundervollen Vintage-Stoffen – findet man in der Sacripante Gallery in Monti. Dort gibt es neben Mode auch wechselnde Ausstellung und Cocktails. Modesüchtige finden bei Wilma ausgefallene Sachen zu einem fairen Preis in einem ungewöhnlichen Ambiente,

 

Wilma, was machst du in Rom?

Ich designe und verkaufe Mode. In meinem Geschäft biete ich zwei Modelinien an: Die eine ist „Le Gallinelle“, das sowohl „Die Hühnchen“ bedeutet als auch eine Sternenkonstellation beschreibt. Wenn man in Winternächten die „Gallinelle“ sieht, regnet es am nächsten Tag sagen die Bauern. Da ich aus einem kleinen Ort in der Nähe von Perugia komme, hörte ich ständig von den „Gallinelle“ und so habe ich sie nach Rom mitgebracht. Das Label eignet sich für alle Frauen, die auf besondere Mode stehen.

Die zweite Linie ist die „Confezione espresse“. Bei der „Confezione espresse“ können sich Frauen eines von 20 Modellen aussuchen und zwischen drei bis vier Stoffen wählen. Wir nehmen Maß und innerhalb von ein, zwei Tagen ist das Stück individuell angefertigt. Weil wir so schnell sind, ist das Angebot auch für Touristinnen interessant. Die Preise liegen zwischen 40 und 120 Euro. Ein Kleid zum Beispiel kostet zwischen 90 und 110 Euro. Die Stoffe für die Kleider werden alle in Italien hergestellt. Ich kaufe sie aus Lagerbeständen, deshalb kann ich sehr moderate Preise anbieten.

 

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Mode in der Sacripante Gallery in der Via Panisperna. Eine besondere Straße!

Es gibt  zwei Erklärungen zu diesem Straßennamen. Die eine besagt, dass hier früher viele Pilger vorbei gekommen sind, die die drei Basiliken besucht haben. Die Anwohner brachten den Pilgern „Panis“ – also Brot (pane) und „Perna“ – Schinken (prosciutto). Eine andere Erklärung ist, dass zwei wichtige Familien hier wohnten, die hießen „Panis“ und „Perna“.

In der Via Panisperna wurde übrigens die Atombombe erfunden. Der Physiker und Nobelpreisträger Enrico Fermi erforschte hier in einem Insitut die Kernphysik. Enrico Fermi und sein Team wurden die „Jungs aus der Via Panisperna“ genannt.

Welches sind deine Lieblingsplätze in Rom?

Die Villa Aldobrandini ist ein sehr entspannter Platz: Man geht zum Ende der Via Panisperna, dann rechts hoch. Die Villa (italienische Parks heißen Villa!) hat eine schöne Aussichtsterrasse über die Via Nazionale mit einem Gingko-Biloba-Baum und vielen Blumen.

Im „Parco del Colle Oppio“ gibt es einen Kiosk, wo man Cafe trinken kann. Seit ich mit fünf Jahren nach Rom gekommen bin, ist dieser Kiosk gleich geblieben. Die Besitzerin Signora Nunzia ist bestimmt schon über 80 Jahre alt und der Kiosk wirklich einen Besuch wert.

Was sollte man als Tourist in Rom unbedingt sehen?

Das Kolosseum – und auch das Pantheon ist ein Muss.

Ich kann jedem Touristen nur raten, Rom zu Fuß zu entdecken. Einfach loszugehen und die Augen offen zu halten.

Viele Touristen, Verkehr, Lärm gehören auch zu Rom. Was stresst dich an Rom?

Der Verkehr! Die Römer lieben es, mit dem Auto zu fahren.

Ich nutze mittlerweile die öffentlichen Verkehrsmittel. Seit kurzem mache ich auch Car-Sharing. Bis es allerdings so weit war, hat es drei Monate gedauert und war sehr kompliziert …

In Rom sollte man …

… in die Sacripante Gallery kommen …

und die Dinge entdecken, die die Italiener tun und nicht nur Touristenwege gehen

Info & Kontakt

Sacripante Gallery – Mode, Ausstellungen & Coktail-Bar
Via Panisperna 59
Rom

Hinkommen: Metro B bis Cavour

Abito bei Facebook

Sacripante Gallery: Facebook

Mehr zu den Menschen und Plätzen von Wilma Silvestri

Interessantes zum Atomforscher Enrico Fermi (dt)

Villa Aldobrandini (englisch)

Anfahrtsplan zum Kiosk von Signora Di Nunzia beim Colle Oppio (Facebook)

 

Fotos: Silvia

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Kommentare

Eine Antwort zu „Mode aus römischer Hand“

  1. […] noch was braucht, kann sich hier eindecken Mode aus römischer Hand oder hier: Kleider für gute […]