Nasone: Trinkwasser kostenlos

Die Römer wundern sich über die Touristen, die schwere Wasserflaschen durch die Stadt schleppen oder viel Geld für ein winziges Fläschchen bezahlen. Für sie ist klar: Trinkwasser gibt es in Rom doch an jeder Ecke. Wer will, kann sich sogar eine kostenlose App für die öffentlichen Brunnen herunterladen.

Nasone: Trinkwasser kostenlos
Überall zu finden: Römische Trinkwasserbrunnen, die wegen ihrer Form Nasoni genannt werden. Bei den meisten läuft das Wasser Tag und Nacht.

Zugegeben, es ist nicht jedermanns Sache aus einem öffentlichen Brunnen zu trinken. Vor allem deutsche Staatsbürger sind da doch eher vorsichtig … Wer aber im Hochsommer durch Rom streift, ist um jedes Gramm froh, das er nicht mitschleppen muss. Und nicht nur im Hochsommer sind die kostenlosen Trinkwasserbrunnen, die wegen ihrer Form Nasoni – große Nasen – genannt werden, eine erfrischende Sache. Über 370 Stück sollen es sein, die allein im Stadtzentrum zu finden sind.

Die ersten dieser römischen Besonderheit ließ der damalige Bürgermeister 1874 erstellen und ermöglichte dem Volk freien Zugang zum Trinkwasser. Das Wasser lief damals aus einem Drachenkopf heraus – einer der ältesten Exemplare ist noch heute vor dem Pantheon in Betrieb. Die späteren Brunnen sind schlichter gebaut.

Die Römer trinken das ganze Jahr aus ihren Nasoni. Und das, ohne dabei nass zu werden. Der Trick: Man hält unten das Loch mit dem Finger zu, dann kommt oberhalb in einem Bogen das Wasser heraus. Wer noch nicht ganz in Übung ist, füllt eine leere Flasche auf.

Um den letzten Skeptiker zu beruhigen: Das römische Trinkwasser wird regelmäßig kontrolliert und hat beste Qualität.

Aus den anderen öffentlichen Brunnen sollte man natürlich kein Wasser trinken. „Aqua non potabile“ wird dann gewarnt: Kein Trinkwasser!

Tipp

Wer sicher gehen will, dass er bei Bedarf immer einen Nasone findet, kann sich eine kostenlose App herunterladen

Es gibt auch eine offizielle Karte des Wasserver- und entsorgers acea (Aqua per Roma), in der alle Nasoni eingezeichnet sind. Zur „mappa del tesoro“, der „Schatzkarte“ geht es hier: www.acea.it


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