Café mit Fischbrunnen

Ein Besuch im Caffé Doria im Palazzo Doria Pamphilj versorgt Genießer mit herrlichen Leckereien in adligem Ambiente – nicht nur nach dem Museumsbesuch. Was das Besondere am Caffé Doria ist erzählt Cameriera Anca.

 

Willkommen im Caffé Doria.

 

Römische Cafés eignen sich selten zum längeren Verweilen. Meist trinkt der Römer oder die Römerin einen schnellen Espresso am Tresen und weiter geht der Tag.

Gemütlich irgendwo sitzen, die Zeitung lesen oder bei einer Latte macchiato oder einem Tee mit der Freundin klönen? Das ist nicht vorgesehen. Das Caffé Doria im Palazzo Doria Pamphilj ist anders: Runde Tischchen mit goldenen Tischdecken, bequeme Stühle, große Lüster und schicke Camerieri, die den Gast umsorgen. Da bleibt man gerne ein bisschen sitzen.

 

Bester Service: Cameriera Anca umsorgt die Gäste.

 

Anca,  was gibt es bei euch Besonderes – außer einem historischen Fischbrunnen und der Crema di café, eine Art Eiskaffee?

Das Ambiente hier ist sehr schön. Das Café wurde früher als Stall genutzt, dann als Garage, heute ist es ein Café, in dem mittendrin ein Brunnen plätschert. Wir haben sehr leckere Torten wie Birnen- oder Sachertorte, kleine Obsttörtchen, Spezialitäten aus Mailand, alles auch zum Mitnehmen.

Außerdem sind wir ein Boutique-Café, das heißt wir verkaufen auch edle Raumdüfte, Handtaschen, Schmuck, Accessoires.

Ins Gästebuch hat jemand geschrieben „I love Anca“. Wer sind deine Fans?

Das haben Kinder geschrieben. Sie wohnen hier im Haus und kommen jeden Tag im Café vorbei. In der Nachbarschaft gibt es über 150 Appartements, ob alt, ob jung, wir sind wie eine große Familie. Wir sprechen jeden Tag miteinander, wir schenken uns sogar etwas zu Weihnachten. Auch der Portier des Palazzo Doria Pamphilj gehört dazu.

 

Historischer Fischbrunnen mittendrin.

 

Du wohnst außerhalb von Rom, deine Tage fangen ganz schön früh an.

Wenn ich Frühdienst habe, gehe ich um 6.45 Uhr aus dem Haus und komme gegen 18 Uhr zurück. Wenn ich spät arbeite, gehe ich um 10.30 Uhr los und komme um 21.30 Uhr wieder nach Hause.

Das hört sich sehr anstrengend aus.

Die Tage sind zwar lang, aber ich nutze die Zeiten, die ich habe. Wenn ich zum Beispiel mit der Metro oder mit dem Zug fahre, lese ich ein gutes Buch oder höre Musik. Ich genieße diese Zeiten. Man muss aktiv sein und das Leben spüren. Auch wenn ich nicht arbeite, stehe ich um 5.30 Uhr auf, frühstücke und schaue mir den Sonnenaufgang an. Ich wohne in einem Ort in den Castelli romani weil ich die Ruhe mag.

 

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Samstag ist dein freier Tag. Was machst du dann?

Ich bin seit drei Jahren in Italien und wenn ich frei habe, fahre ich an Plätze, an denen ich noch nicht war. Ich möchte jede Ecke Italiens entdecken, jeden Winkel. Jeder Ort hat seine Geschichte. Der Ort den ich als letztes besucht habe, war Ovindoli in den Bergen Lazios.

Du bist nach dem Studium aus Rumänien nach Rom gekommen.

Die Krise in Rumänien ist groß und ich habe für mich keine Zukunft gesehen.

Dein Italienisch ist sehr gut. Wo hast du die Sprache gelernt?

Als ich nach Rom kam, habe ich zunächst eine alte Dame betreut. Sie hat mir italienisch beigebracht. Für viele junge Frauen aus Rumänien bietet diese Arbeit die Chance, sich in Italien zu integrieren, da man mitwohnt und Geld verdient. Ich kam nach Italien und kannte niemanden, für mich war es wirklich eine tolle Möglichkeit, hier Fuß zu fassen.

Auch wenn du viel arbeitest, hast du bestimmt schon die Stadt erkundet. Welches ist denn dein Lieblingsplatz in Rom?

Den Vatikan mag ich am liebsten. Die Via della Conciliazione, die Straße zwischen dem Castel San Angelo und dem Petersdom, ist so schön und egal, zu welcher Tageszeit ich dort entlang gehe, ich fühle mich immer ganz entspannt.

 

Sie können auch ohne einen Museumsbesuch ins Doria.
Sie können auch ohne einen Museumsbesuch ins Doria.

Hinkommen

Ins Café kommt man auch ohne ins Museum des Palazzo Doria Pampilj zu gehen. Durch den Eingang von der Via del Corso rein (falls Sie an der Kasse angesprochen werden, sagen Sie, dass Sie nur ins Café möchten), vor der Treppe geht’s links ins Café hinein.

Von der Rückseite: Über die Via della Gatta, das Café Doria befindet sich in der Via della Gatta 1a.

www.caffedoria.it

Fotos: Joe Cavallucci

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Kommentare

4 Antworten zu „Café mit Fischbrunnen“

  1. Ruth Rautenberg

    Ich war vor 4 Wochen in dem Cafe und es hat mir gut gefallen. Es ist ruhig, mitten in der Stadt und die Törtchen ( Zitrone und Schokolade) waren köstlich, wenn auch nicht günstig (4€/Stück). Ich würde das Cafe auf jeden Fall wieder besuchen Es ist eine kleine schöne Oase.

    1. Silvia

      Liebe Ruth, das freut mich :-)

  2. […] Italy – love it or leave it Café mit Fischbrunnen Besuch im römischen Adelspalast 17. Dezember 2012 Kultur, Rom-Blog Caravaggio, Raffaele, […]

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