Natürlich geht es auch an Ostern ums Essen und ums Trinken. Aufgetischt wird so einiges: Vom Lamm über Taube bis zum Kaffeetöter. Mit Link-Update wo man 2016 über die Feiertage gut essen gehen kann. Buona pasqua!

Ostern heißt auf italienisch Pasqua und während vor allem für die zahlreichen Touristen der Besuch des Urbi et Orbi auf dem Petersplatz das Wichtigste ist, heißt die Religion der meisten Römer „Essen mit der Familie“. Eingeladen werden so viele Verwandte und Freunde wie es Platz am großen Tisch gibt. Laut der Zeitung „Il messaggero“ haben 2014 79 Prozent der Italiener Ostern zu Hause gefeiert und für die Einkäufe etwa eine Millarde Euro ausgegeben.
Traditionell gibt es am Ostersonntag das „Colazione pasquale“, ein Osterfrühstück mit gekochten Eiern und Salame correlina (einer in Rom sehr beliebten Salami, die jedoch ursprünglich aus Umbrien stammt), Pizza pasquale (eine österliche Pizza mit Käse) und die Coratella con i carciofi (ein Mix aus Lamm, Innereien und Artischocken).
Familien, die die traditionellen Speisen nicht zum Frühstück essen möchten, verschieben diese auf die Mittagszeit und reichen sie als Antipasti.
Die Mutter meiner Freundin Cinthia backt zu Ostern eine Art süße Pizza, die unglaublich aufwändig gemacht wird. Der Teig muss vier bis fünf Mal gehen und damit er auch richtig geknetet wird, steht die Mama sogar nachts dafür auf. Man müsse sich um den Teig kümmern wie um ein Kind heißt es. Grazie Signora, schmeckt absolut lecker.
Lamm, Artischoken, Colomba
Beim Ostermenü geht es dann los mit dem Primo, dem ersten Gang: Pasta oder Lasagne mit Artischocken oder mit Fleisch, nichts Osterspezielles, aber etwas Gutes als Vorbereitung auf das Lamm. Denn ohne Lamm kein traditionelles Ostermenü. Allerdings schrieb die Zeitung „La Repubblica“, dass aufgrund der Krise 30 Prozent weniger Lamm verkauft wurde.
Das Lamm kann auf verschiedene Arten zubereitet werden: Als Braten, Kotellett, gegrillt oder paniert.
Dazu Artikschocken, Carciofi alla romana (auf römische Art) oder Carciofi alle giduia (auf jüdische Art), und ganz wichtig: Kartoffeln (fondamentale!).
Als Nachspeise gibt es Obst der Saison, die einen plädieren für die ersten Erdbeeren, die anderen für die letzten Mandarinen. Doch einig sinf sich alle bei dem, was als Abschluss auf den Tisch kommt: Gezuckerte Lämmchen, Schokoladeneier, Gugelhupf oder die an Ostern traditionelle Colomba – ein aus Hefeteig hergestelltes Gebäck in Form einer Taube mit ausgebreiteten Flügeln, gespickt mit Orangeat und Zitronat oder zumindest mit Rosinen, die man an Freunde und Verwandte verschenkt. Ähnlich dem Panettone, ohne den Italiener niemals Weihnachten feiern würden.
Getrunken wird zum Ostermenü Wein, weiß oder rot, und dann, ganz am Ende und das nicht nur an Ostern, kommt der erlösende Espresso. Wem dieser nicht reicht, bekommt den „Amazzacaffe“, den „Kaffeetöter“: Einen Magenbitter oder einen Likör, der Tradition des Adels folgend, bei der die Herren nach dem Essen in einem angrenzenden Raum einen Cognac tranken und eine Zigarre rauchten.
Ausflug an Pasquetta
Am Ostermontag, an Pasquetta, gehts dann zur „Gita fuori porta“, dem „Ausflug außerhalb der Stadt“ mit Picknick, mit all dem was vom Ostermenü übrig geblieben ist … an den Strand oder in die Castelli Romani.
Karfreitag, der santo venerdi, ist übrigens in Italien kein Feiertag, bei uns hingegen ist sogar Tanzverbot …
Buona pasqua!
Tipp
Ostermontag ist auch in Italien ein Feiertag. Wo man über die Ostertage gut essen gehen kann, verrät das jährliche Update auf dem Blog von Parla Food.
Foto: Silvia
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